Internationalen Wochen gegen Rassismus, eine Wanderausstellung zum Thema "Wohnungslose im Nationalsozialismus"

In diesem Jahr finden die internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16.-28. März statt. Bereits zum 5. Mal nimmt auch die Universitätsstadt Siegen aktiv an diesen Aktionswochen teil und kommt somit dem Aufruf des Interkulturellen Rates nach und setzt ein Zeichen gegen Rassismus.
Am Montag fand der Auftakt der Veranstaltungswoche im Rathaus Weidenau statt, wo vom 16.-28. März die Wanderausstellung „Wohnungslose im Nationalsozialismus“ zu sehen sein wird. Verschiedene Vertreter aus unterschiedlichen Initiativen, Verbänden und Vereinen hatten hier ab 15 Uhr die Möglichkeit sich und ihre Arbeit vorzustellen und sich mit den anderen Teilnehmern auszutauschen. Auch die Mediathek gegen Rassismus und Diskriminierung war Teil dieser Veranstaltung; Auf einem Infotisch wurden diverse Medien präsentiert, welche vor Ort ausgeliehen und mitgenommen werden konnten.
Um 16 Uhr begann der eigentliche Auftakt der Veranstaltung mit einem Vortrag von Prof. Dr. Wolfgang Ayaß, dessen Forschungsschwerpunkt insbesondere die Thematik der Gemeinschaftsfremden zur Zeit des Nationalsozialismus ist und welcher die Wanderausstellung „Wohnungslose im Nationalsozialismus“ konstruiert hat. In seinem Vortrag erinnerte Pr. Dr. Ayaß insbesondere an das Schicksal der Wohnungslosen, Landstreicher, Bettler und Arbeitslosen zur Zeit des Nationalsozialismus. Sie wurden als „Asoziale“ betitelt und bestraft, wobei ihnen durchaus auch eine lebenslange Haftstrafe drohte. Geschätzte 10 000 Menschen waren von diesen Ereignissen betroffen, unter ihnen auch Personen, die aufgrund von physischer oder psychischer Behinderung nicht arbeitsfähig waren. Eine Entschädigungszahlung blieb den meisten verwehrt . Sie kann erst seit einigen Jahren in bestimmten Bundesländern bei Härtefällen beantragt werden; eine Option, die für die meisten Betroffenen zu spät kommt. Am Ende der Rede griff Prof. Dr. Ayaß zwei Einzelschicksale aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein auf und skizierte ihren Lebensverlauf. In der anschließenden Diskussionsrunde meldeten sich hierauf eine Angehörige und ergänzten seine Aussagen.
Im Anschluss an den Vortrag bestand von 17-18 Uhr erneut die Möglichkeit, sich mit dem Infomaterial der verschiedenen Teilnehmer auseinander zu setzen und die Ausstellung zu betrachten, welche auf 13 Schautafeln das Schicksal und das Leid der Menschen darstellt, die durch die Nationalsozialisten als “Asoziale” oder “Zigeuner” verfolgt wurden.


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