Internationaler Tag gegen Rassismus am 21. März 2019

Rassismus und Diskriminierung stellen nach wie vor ein großes Problem dar. Um sich diesen Herausforderungen zu stellen und ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen, lud das Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung Donnerstag, den 21.03.2019, zum internationalen Tag gegen Rassismus ins Forum VHS ein. Der internationale Tag gegen Rassismus wurde von der UN als Gedenktag benannt, nachdem vor rund 50 Jahren eine Demonstration in Südafrika gegen diskriminierende Passgesetze des Apartheid-Regimes stattfand und aus unerklärlichen Gründen 69 Menschen von den Sicherheitskräften erschossen wurden. Aus diesem Anlass engagiert sich das Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung und veranstaltete ein Programm, welches auf Rassismus und Diskriminierung im Alltag aufmerksam machte und zum Abbau von Alltagsrassismus beitragen sollte.

Zu Beginn standen Infotische bereit, an denen alle Besucher_innen die Möglichkeit hatten, sich über Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung in verschiedenen Lebensphasen zu informieren. Dafür standen Mitarbeiter_innen verschiedener Organisationen bereit, die Mitglied im Kölner Forum sind. Gemeinsam mit Angélica Reyes, einer Kollegin von Agisra e.V., hat Bahar Dağtekin vom ADB Köln an einem Infotisch Widerstand und Strategien von rassismusbetroffenen Personen sichtbar gemacht, um zu verdeutlichen, dass Schwarze Menschen und Menschen of Color nicht nur passive „Betroffene“ sind, sondern aktiv gegen Rassismus vorgehen, darauf aufmerksam machen, Kritik äußern oder sogar Einfluss auf Strukturen nehmen.

Die Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute. Zum einen für die betroffenen Menschen des Terroranschlags am 15.03.19 in Christchurch in Neuseeland. Zum anderen für die unzähligen Menschen, die jährlich auf ihrer Flucht aus Krisengebieten ums Leben kommen.

Die Theatergruppe AfroLebenPlus berichtete über ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus. Trotz der Ernsthaftigkeit dieser Situationen, empowerten die Künstler_innen durch ihre humorvollen Umgangsweisen damit. Der darauffolgende Vortrag von Dr. Keith Hamaimbo machte die Zuhörer_innen darauf aufmerksam, dass oftmals nur ein defizitärer Blick auf afrikanische Länder geworfen wird. Die Errungenschaften afrikanischer Wissenschaftler_innen, Architekt_innen und Künstler_innen werden dagegen kaum benannt oder sogar unsichtbar gemacht. Helene Batemona-Abeke zeigte in ihrem Vortrag über Rassismus als Trauma zwei Videoclips, die für Alltagsrassismus sensibilisierten und betonte, dass Rassismus auch Traumata auslösen kann. Die Künstlerin Lysania teilte ihre Gedanken zum Thema Rassismus dem Publikum durch Spoken Word, auch bekannt als Poetry Slam, mit. Der Input von Ilka Simon beschäftigte sich mit dem Privileg weiß zu sein und regte zur Auseinandersetzung mit den Abwehrmechanismen gegenüber eigenen rassistischen Verstrickungen an. In der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Sandra Karangwa, kam vor allem die Forderung auf, dass mehr Schwarze Menschen in Veranstaltungen repräsentiert sein müssen und ihnen mehr Raum gegeben werden sollte, um gehört zu werden.

Während der Podiumsdiskussion gab es einen Zwischenfall, der für einige Teilnehmende der Veranstaltung verletzend war. Die Rapperin Leila Akinyi, die nicht Teil des Podiums war, forderte das Mikrofon ein und äußerte sinngemäß, dass nur Schwarze Menschen und nicht Menschen of Color Rassismuserfahrungen machen und dass der Begriff People of Color nicht existieren müsse. Das AntiDiskriminierungsBüro Köln positioniert sich entschieden gegen diese Haltung.

Der Abend endete mit einem musikalischen Ausklang mit der Rapperin Leila Akinyi.

Als Teil des Kölner Forums gegen Rassismus und Diskriminierung bedanken wir uns bei der Stadt Köln und dem Forum VHS für die Ermöglichung der Veranstaltung in diesem Rahmen.

Einzelne Textteile von Lea Zimmermann

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