Schluss mit Ungleichbehandlung auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt! Gleiche Chancen für alle!
Ungleichbehandlungen auf dem Wohnungsmarkt
Eigentlich sollte Gleichbehandlung auf dem Wohnungsmarkt unabhängig von der Herkunft und Hautfarbe eine Selbstverständlichkeit sein. Leider gilt dies nicht für alle Vermieter. Das 2006 in Kraft getretene AGG hat zwar eine latente Drohkulisse aufgebaut, aber es gilt für Privateigentümer nur eingeschränkt. Denn es bietet Privateigentümern mit weniger als 50 Wohnungen Spielräume und Schlupflöcher. Gerade bei diesen ist aber Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit noch weiter verbreitet als bei Wohnungsgesellschaften. Die weiterhin gegebene Aktualität des Themas zeigen auch jüngste Studien Studien vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie vom Planerladen e.V.: Migranten sind immer wieder unbegründeter oder auf Vorurteilen basierender Ablehnung von Seiten eines Teils der deutschen Bevölkerung ausgesetzt. Sie stoßen dabei nicht selten auf subtile, mitunter aber auch auf offene Diskriminierungen. Segregation ist nicht den freien Entscheidungen der Zuwanderer, sondern denen der Mehrheitsgesellschaft geschuldet. Die Angleichung der Wohnbedingungen als Ziel der Integration im Wohnbereich ist längst noch nicht erreicht. Dabei ist ein offener Wohnungsmarkt einhergehend mit Chancengleichheit eine der grundlegenden Voraussetzungen für eine gelingende Integration. Es ist höchste Zeit, dass hier ein Umdenken stattfindet!
ITW GmbH als Vorbild
Zu den positiven Beispielen gehört die ITW GmbH, die sich den Leitsatz der herkunftsunabhängigen Gleichbehandlung bei der Vermietung ihrer Immobilien groß auf die Fahnen geschrieben und den Gedanken der Antidiskriminierung und der Gestaltung von Vielfalt schon lange in ihr Unternehmensleitbild aufgenommen hat. Daher haben der Integrationsrat der Stadt Dortmund gemeinsam mit dem Planerladen e.V., unterstützt durch den Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V., sich dazu entschlossen, die ITW GmbH als erstes Unternehmen mit ihrem Siegel im Rahmen der Kampagne „Herkunftsunabhängige Gleichbehandlung bei Vermietung“ auszuzeichnen.
Hier muss ein Bild hin
Siegel für herkunftsunabhängige Gleichbehandlung bei Vermietung von Wohnraum
Getreu dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ appelliert der Integrationsrat der Stadt Dortmund nun gemeinsam mit dem Planerladen e.V. und dem Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. an die Vermieter von Wohnraum: Jeder sollte sich hier angesprochen fühlen und dem Beispiel der ITW GmbH folgen, die als Vorbild für Privateigentümer zeigt, dass sie offen gegenüber allen Ethnien ist.
„Wir sind auf der Suche nach weiteren positiven Beispielen. Schließen Sie sich als Vermieter dem Appell an, setzen Sie ein öffentliches Zeichen gegen Ungleichbehandlung auf dem Wohnungsmarkt und distanzieren Sie sich von diskriminierenden Verhaltensweisen!“ ruft Adem Sönmez, Vorsitzender des Integrationsrates, auf. Dadurch soll bei möglichst vielen Eigentümern und Wohnungsunternehmen ein vorurteilsfreier Umgang beim Vermietungsgeschäft erreicht werden.
Durch die Teilnahme an der Kampagne verpflichten sich die Vermieter selbst zu einem diskriminierungsfreien Umgang mit ihren Mietern; der Planerladen e.V. wird dies unangekündigt mit der bewährten Methode des verdeckten Testings überprüfen. Im Falle von negativen Testergebnissen wird der Planerladen e.V. mit dem Vermieter kommunizieren, die Situation mit ihm gemeinsam analysieren und nach Lösungen in Unternehmensstrukturen suchen. So können auch die Vermieter, v.a. Unternehmen mit großen Wohnungsbeständen, davon profitieren.
„Wir hoffen, dass viele weitere Positivbeispiele folgen und Dortmunder Eigentümer und Wohnungsunternehmen als Vorreiter in diesem Feld für NRW und bundesweit ein Zeichen setzen“, so Tülin Kabis-Staubach vom Planerladen e.V.